Nur schauen, nicht anfassen!

Schon im Spätwinter beginnt für Wildtiere die Brut- und Setzzeit. Der DJV appelliert an Naturbesucher, auf den Wegen zu bleiben und Jungtiere nicht anzufassen. Diese sind oftmals gut getarnt und allein – als Schutz vor Fressfeinden.

27. Februar 2019 (DJV) Berlin

Bereits Ende Februar gibt es Nachwuchs in der Tierwelt: Wildschweine bringen ihre Jungen zur Welt, die Frischlinge. Die Bache verteidigt ihren Nachwuchs vehement, wenn sie ihn in Gefahr sieht. Daher gilt: Wildschweine haben immer Vorfahrt. Den sogenannten Wurfkessel, das Kinderzimmer, baut die Wildschweinmutter gern in Brombeergebüschen, im Aufwuchs von Buchen oder Kiefern sowie im Schilf. Besonders Hunde können schwer verletzt werden, wenn sie sich zu nah an den Nachwuchs wagen. Menschen und Hunde auf Wegen nehmen Wildtiere übrigens nicht als Bedrohung wahr, haben Wissenschaftler herausgefunden. Aus Gründen des Tier- und Artenschutzes empfiehlt der Deutsche Jagdverband (DJV), im Frühjahr auf den Wegen bleiben.

Nicht umsonst tragen Frischlinge Streifen zur Tarnung.
© K.-H. Volkmar

Während der Brut- und Aufzuchtzeit verwandeln sich Wiesen, Felder und Wälder bis Mitte Juli in eine große Kinderstube – auch in direkter Nähe zu Siedlungen. Vielerorts gilt deshalb eine Leinenpflicht für Hunde. Das zuständige Ordnungsamt informiert über die bestehenden Vorschriften. Grundsätzlich sollten Vierbeiner im Einflussbereich bleiben und auf Ruf oder Pfiff reagieren, rät der DJV.

Tarnen und Täuschen ist für den Wildtiernachwuchs oft überlebenswichtig. So sind Frischlinge, Junghasen, Rehkitze oder Entenküken nahezu unsichtbar, wenn sie bei Gefahr regungslos verharren. Feldhasenmütter beispielsweise lassen ihren Nachwuchs sogar die meiste Zeit des Tages allein und suchen ihn nur für zwei Portionen fettreiche Milch auf. Dies ist ein erfolgreicher Schutz vor Fressfeinden wie dem Fuchs. Einsame Jungtiere sind zumeist nicht verwaist. Deshalb gilt: rasch entfernen und nicht anfassen. Haben Jungtiere den Geruch des Menschen angenommen, werden sie oftmals von den Elterntieren verstoßen. Sie verhungern. Im Zweifelsfall sollten Naturliebhaber den ortsansässigen Jäger oder die Polizei Informieren. Der Jäger kann den Zustand des Tieres einschätzen und gegebenenfalls handeln.

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