Sikas auf der grünen Insel

Wer kennt sie nicht, die Bilder von grasenden Kühen auf grünen Wiesen inmitten einer offenen, hügeligen Küstenlandschaft? Im Volksmund wird sie gern die grüne Insel genannt, Irland. Man darf jedoch nicht vergessen wie rau dieses Eiland sein kann. Eiskalter Wind und peitschender Regen ist hier keine Seltenheit und dann kann es in dieser Idylle ziemlich ungemütlich werden. Zum Glück erleben wir die Grüne Insel von ihrer nicht ganz so garstigen Seite. Es ist zwar windig und auch ein wenig regnerisch aber wir sind gut vorbereitet. Norman Mulvany  unser Guide von irish safaris  hatte uns vorgewarnt wie gemein das Wetter im September sein kann.

Zum Glück erleben wir die Grüne Insel von ihrer nicht ganz so garstigen Seite. Es ist zwar windig und auch ein wenig regnerisch aber wir sind gut vorbereitet. Norman Mulvany  unser Guide von Irish safaris  hatte uns vorgewarnt wie gemein das Wetter im September sein kann. Wir sind auf der Pirsch nach Sikahirschen.

Dies ist in diesem Revier mit seinem hohen Wildbestand eigentlich keine besondere Herausforderung.  Problem ist jedoch, wir sind fast zwei Wochen zu früh. Die Brunft hat noch nicht begonnen und das typische Pfeifen der Hirsche bleibt aus. Terminlich war es nicht anders machbar und Norman gibt sein Bestes um Wild für uns in Anblick zu bekommen.

Kurz nach Beginn der Morgendämmerung  pirschen wir entlang einer Talsohle über Kuhwiesen und unwillkürlich denkt man an die bekannte Fernsehwerbung. Grüne Wiesen, zufriedene Kühe, goldene Butter. Logischerweise müssen auf solch einer Pirsch eine Anzahl von Toren geöffnet und Stacheldrähte überwunden werden. Aber schon die Ruhe und die farbenfrohe Landschaft sind Entschädigung für das frühe Aufstehen. Trotz der offenen Landschaft ist es gar nicht so einfach das begehrte Wild zu entdecken. Zwischen langen Halmen und kleinen Sträuchern fällt die braune Decke der kleinen Hirsche kaum auf.

Wir bemühen uns ebenfalls  kaum aufzufallen. Auf leisen Sohlen pirschen wir auf einem Pfad durch eine kleine Moorfläche. Hier seien besonders saftige Gräser und gerade die Hirsche würden sich hier für die bevorstehende Brunft mit genügend Eiweiß versorgen meint unser Guide zuversichtlich. Immer wieder bleiben wir stehen und glasen die Moorflächen sorgfältig ab. Plötzlich fällt mir ein brauner Fleck auf und ich meine eine Bewegung gesehen zu haben. Langsam stupse ich Norman an und mache ihn auf den Farbtüpfel aufmerksam. In diesem Moment bin ich froh einen eingebauten Entfernungsmesser im Fernglas zu haben.

In einem fremden Revier bei der Pirsch auf eine bis dato fremde Wildart ist es ein ausgezeichnetes Hilfsmittel. Man muss nicht mühevoll ein zweites Gerät benutzen sondern ein Knopfdruck genügt um Sicherheit zu bekommen. Es waren bis zum Hirsch noch 240 Meter. Für meinen Geschmack noch ein wenig zu weit und daher pirschen wir bei leichtem Gegenwind ein wenig näher heran. Noch äst der Spießer seelenruhig und als eine erneute Messung 150 Meter zeigt bringe ich die Büchse in Anschlag. Jagdfieber zählt jetzt nicht und der Schuss durchbricht die Stille.

Auf der Stelle verendet der Hirsch und wird zu meiner ersten Beute in Irland. Egal wie oft wir jagen, egal wieviel Beute wir machen, es ist und bleibt immer wieder ein besonderer Moment ein Stück Wild erlegt zu haben.  Diesen Augenblick lassen wir uns auch nicht nehmen und für uns gehört eine stille Minute, ein Bruch und ein kräftiges Waidmannsheil einfach dazu. All das ist für uns genauso selbstverständlich wie das gemeinsame Bergen.

Nach dieser ersten Pirsch geht es zurück in die Unterkunft um ein irisches Frühstück zu genießen. Dieser Morgen lässt wirklich keine Wünsche offen und wir freuen uns schon auf den Abend. Leider spielt uns das Wetter jedoch einen Streich und während der kurzen Fahrt vom Hotel ins Revier regnet es bereits in Strömen. Wir lassen uns jedoch nicht entmutigen und so bekommt die Härkila Kombination eine gute Chance sich zu behaupten.

Ein scharfer Wind pfeift uns ins Gesicht und als Norman auf einen provisorischen Sitz in einem hohen Baum deutet schaue ich ihn zweifelnd an. „Keine Sorge, bislang sei nur selten einer heruntergefallen und unten wäre schließlich hohes Gras“ beantwortet er meinen Blick scherzhaft.

Oben auf der Leiter angekommen lasse ich meinen Blick schweifen. Ein prächtig schillernder Regenbogen bemalt den Himmel in den schönsten Farben, der Wind lässt ein wenig nach und auch der Regen wird deutlich weniger. Es dauert nur wenige Minuten, da vernehme ich eine flüchtige Bewegung am Waldrand. Das gibt es doch gar nicht! Ich sitze gerade erst und schon tritt ein schwacher Sikahirsch vorsichtig auf eine kleine Lichtung im Wald vor mir aus. Ihm ist es jedoch scheinbar zu ungemütlich. Er sucht Schutz am Waldrand hinter einem dickem Baum und jetzt ist er kaum noch auszumachen.

Zum Glück hatte ich ihn vorher klar ansprechen können und jetzt heißt es auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Die Sauer im Anschlag, Finger am Abzug hoffe ich auf den richtigen Moment. Kaum macht der Hirsch einen Schritt nach vorn wird das Blatt frei und ich lasse fliegen. Leider gelingt es mir nicht durchs Feuer zu blicken und der Wald verschluckt zunächst meinen Hirsch. Ich bin jedoch sicher gut abgekommen zu sein, jetzt heißt es einen Moment zu warten.

Zusammen gehen wir zum Anschuss und wie erwartet lag der Hirsch mit gutem Treffer am Rand der Dickung. Scheinbar nicht nur Diana sondern auch Petrus meint es an diesem Abend wohl gut mit uns. Der Regen hat mittlerweile aufgehört und so können wir diesen Abend fachsimpelnd neben unserem Sika genießen.

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